Umfassender Leitfaden zu Normen für Sicherheitsschuhe: Zwischen Schutz und Konformität

Die Arbeitssicherheit hat in zahlreichen Branchen oberste Priorität. Sicherheitsschuhe gemäß EN 20345 spielen eine unverzichtbare Rolle beim Schutz der Arbeiter:innen vor verschiedenen Arbeitsrisiken. Zu diesen Risiken gehören herabfallende Gegenstände, Stöße und Quetschungen, Einstiche, korrosive Flüssigkeiten, Rutschgefahren, Wasser und hohe Temperaturen.

In diesem Leitfaden werden die entsprechenden Normen und Eigenschaften detailliert beschrieben und Tipps zur Auswahl des idealen Sicherheitsschuhs entsprechend der Arbeitsumgebung gegeben.

Die auf europäischer Ebene anerkannte Norm EN 20345 wurde 2004 erstmals eingeführt und seitdem regelmäßig aktualisiert.

Sie definiert strenge Kriterien für Sicherheitsschuhe und ermöglicht so die Gewährleistung eines optimalen Schutzes in verschiedenen Arbeitsumgebungen.

Diese Norm wurde entwickelt, um die Sicherheitsstandards innerhalb der Europäischen Union zu harmonisieren und damit einen einheitlichen Schutz für alle Arbeiter:innen zu gewährleisten.

Diese Norm sollte nicht mit zwei anderen marktgängigen Normen verwechselt werden:

• Die Norm EN 20346 definiert die Anforderungen an Sicherheitsschuhe: Sie bietet ein geringeres Schutzniveau als EN 20345, denn sie schreibt einen Schutz gegen Stoßeinwirkung von 100 Joule vor, im Vergleich zu 200 bei EN 20345.
• Die Norm EN 20347 definiert die Anforderungen an Berufsschuhe: Sie fordern keinen Schutz gegen Stoßeinwirkung, sondern andere Schutzanforderungen, wie z B. eine rutschhemmende oder antistatische Sohle (die statische Elektrizität verringert oder verhindert).

Diese unterschiedlichen Normen ermöglichen eine präzise Auswahl entsprechend der spezifischen Anforderungen der jeweiligen Arbeitsumgebung.

Diese Normen, einschließlich EN 20345, sind unerlässlich, um die Qualität und Zuverlässigkeit persönlicher Schutzausrüstung zu standardisieren.

Durch die Einführung einheitlicher Standards für Sicherheitsschuhe spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Arbeitsunfällen und tragen so zu einer sichereren Arbeitsumgebung bei.

Die Einhaltung dieser Normen ist für den Schutz und die Sicherheit von Arbeiter:innen in verschiedenen Industriezweigen von entscheidender Bedeutung.

• Einheitlichkeit und Zuverlässigkeit: Normen gewährleisten eine gleichbleibende Qualität der Schutzausrüstung und schaffen so die notwendige Vertrauensbasis für die Träger:innen.
• Einhaltung von Sicherheitskriterien: Arbeitnehmer:innen profitieren von Produkten, die strenge Normen erfüllen, sodass sie sich auf ihre Aufgaben konzentrieren können und ein geringeres Unfallrisiko aufgrund unzureichender Schutzkleidung haben.
• Vertrauen und Sicherheit: Diese Gewissheit ist entscheidend für die Sicherheit von Einzelpersonen und trägt positiv zum Ruf von Unternehmen bei, in denen ein sicheres Arbeitsumfeld für ihre Arbeitnehmer:innen Priorität hat.

Die Norm EN 20345 legt genaue Anforderungen fest, um einen optimalen Schutz bei Sicherheitsschuhen zu gewährleisten.

In EN 20345 festgelegte Grundanforderungen sind:

●    Zehenkappe: Die Norm fordert, dass jeder Schuh mit einer Sicherheitszehenkappe ausgestattet ist, die sowohl Widerstand gegen Stoß als auch Druck bieten kann, indem ein ausreichender Restraum innerhalb des Schuhs definiert wird. Die Zehenkappe muss einer Stoßenergie von 200 Joule standhalten, was dem Fall eines 20 kg schweren Gegenstands aus einem Meter Höhe entspricht. Außerdem muss die Kappe einem starken Druck standhalten können, konkret bis zu 15 Kilonewton (kN), was dem Druck einer Masse von ca. 1,5 Tonnen entspricht. Diese Vorgabe ist von grundlegender Bedeutung für erhöhte Sicherheit in Situationen, in denen die Füße schweren Lasten oder hohem Druck ausgesetzt sein könnten, wie z. B. auf Baustellen oder in Industriewerkstätten üblich.

●    Die anderen Teile des Schuhs werden ebenfalls in verschiedenen Tests geprüft. Das Schuhobermaterial, d. h. das Schuhoberteil, wird u. a. auf Abriebfestigkeit, Reißfestigkeit, Biegefestigkeit und Chemikaliengehalt getestet. Auch die Einlegesohle und die Laufsohle werden auf diese Eigenschaften geprüft. Die neue Version der Norm 20345:2022 sieht für letztere einen zusätzlichen Schutz durch eine spezielle Prüfung der Rutschfestigkeit vor. Darüber hinaus werden unter Berücksichtigung dieser Grundanforderungen weitere Ergonomie- und Komforttests durchgeführt, um die Träger:innen besser zu schützen.

●     Zusatzanforderungen der Norm 20345:Je nach den spezifischen Anforderungen der einzelnen Arbeitsumgebungen umfasst die Norm viele zusätzliche Anforderungen wie Durchstichfestigkeit (Widerstand gegen Durchstich), Wärme- und Kälteisolierung, Wasserdichtheit, elektrische Leitfähigkeit oder Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich. Alle diese Anforderungen zielen darauf ab, das Verletzungsrisiko zu verringern.

Diese Anforderungen stellen sicher, dass Sicherheitsschuhe, die nach EN 20345 zertifiziert sind, vollständigen Schutz bieten und für eine Vielzahl von Arbeitsumgebungen geeignet sind.

Schuhe gemäß EN 20345 werden in mehrere Klassen unterteilt, die jeweils an spezifische Anforderungen angepasst sind.

Jede Klasse wird durch eindeutige Symbole und Kennzeichnungen unterschieden, die die Art des Schutzes angeben.

Diese Klassifizierung ermöglicht die Auswahl eines Sicherheitsschuhs, der perfekt an die Schutzanforderungen der jeweiligen Arbeitsumgebung angepasst ist.

Das Verständnis der verschiedenen Klassen von Sicherheitsschuhen ist entscheidend für die Auswahl der richtigen Schuhe für die verschiedenen Arbeitsumgebungen.

Jede Kategorie bietet spezifische Schutzklassen, die an die verschiedenen Risiken in den Arbeitsumgebungen angepasst sind.

Die nachstehende Tabelle enthält eine detaillierte Beschreibung der Anforderungen und empfohlenen Arbeitsumgebungen für jede Klasse. Sie hilft den Arbeitnehmer:innen, eine informierte Entscheidung basierend auf ihrem Einsatzzweck zu treffen.

Neben den Standardklassen S1, S2 und S3 umfasst EN ISO 20345 auch die spezifischen Klassen S4 und S5. Sie entsprechen einer fortschrittlichen Auswahl von Sicherheitsschuhen, die vollständig aus Gummi und Polymer gefertigt sind, wodurch sie vollständig wasserdicht sind.

Die Norm EN 20345 wurde 2022 aktualisiert und es wurden zwei neue Schutzklassen hinzugefügt:

Mit der Überarbeitung der EN ISO 20345 im Jahr 2022 wurde die Anzahl der Zusatzanforderungen erhöht, um die sich ständig weiterentwickelnden Fortschritte und Anforderungen an die Arbeitssicherheit widerzuspiegeln. Die folgende Tabelle bietet einen aktuellen Überblick über diese neuen Anforderungen sowie Änderungen an bestehenden Kriterien, um die neuesten Entwicklungen im Bereich Sicherheitsschuhe widerzuspiegeln.

Die sorgfältige Auswahl von Sicherheitsschuhen ist entscheidend, um in verschiedenen Arbeitsumgebungen einen angemessenen Schutz zu gewährleisten. Jede Arbeitsumgebung birgt besondere Risiken und erfordert die sorgfältige Auswahl von Schuhen gemäß den entsprechenden Normen und Kennzeichnungen.

In Frankreich wird die Regulierung von PSA, einschließlich Sicherheitsschuhen, durch das Arbeitsgesetzbuch (Code du travail) geregelt. Arbeitgeber:innen sind daher verpflichtet, PSA bereitzustellen, die an die beruflichen Risiken ihrer Arbeitnehmer:innen angepasst ist und deren effektive Nutzung gewährleistet. Bei Sicherheitsschuhen wird EN ISO 20345 häufig als Referenz verwendet, um die Einhaltung von Sicherheitsanforderungen nachzuweisen.

Auf EU-Ebene wurde die Richtlinie 89/686/EWG durch die Verordnung (EU) 2016/425 ersetzt. Sie legt die allgemeinen Anforderungen an den Entwurf und die Herstellung von PSA fest. Gemäß dieser Verordnung muss jede PSA die CE-Kennzeichnung tragen. Diese Kennzeichnung zeigt an, dass die PSA den europäischen Normen entspricht und einen optimalen Schutzgrad bietet.

Heckel zeichnet sich in der Sicherheitsschuhbranche durch seine hochmodernen Technologien und Innovationen als führender Hersteller aus.

In Übereinstimmung mit strengen Normen wie EN ISO 20345 bietet Heckel Produkte an, die fortschrittliche Sicherheit mit modernem Komfort verbinden.